Nachbericht zur Teilnahme an der 21. ASIM-Fachtagung „Simulation in Produktion und Logistik“ 2025 in Dresden
Überblick
Vom 24. bis 26. September 2025 fand in Dresden die 21. ASIM-Fachtagung „Simulation in Produktion und Logistik“ statt. SimPlan war auch in diesem Jahr wieder aktiv mit mehreren Beiträgen, einem Workshop und einem Ausstellungsstand vertreten. Die Veranstaltung bot eine hervorragende Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie rund um die Schlüsselrolle der Simulation in der Produktion und Logistik.
Fachliche Beiträge von SimPlan
- Digitaler Wertstromzwilling eines europäischen Produktionsnetzwerks
Prof. Dr. Sven Spieckermann präsentierte, wie mit SimVSM der digitale Wertstromzwilling komplexer Produktionsnetzwerke realisiert werden kann. Der Beitrag beleuchtete insbesondere den praktischen Nutzen für die Analyse und Optimierung globaler Wertschöpfungsstrukturen. - Effiziente Simulation autonomer Roboterflotten durch Multi-Core-Simulation und VDA5050
Michael Schlecht stellte ein Verfahren zur performanten Simulation autonomer Transportsysteme vor, das moderne Multi-Core-Prozessoren und den Kommunikationsstandard VDA5050 nutzt. Der Ansatz ermöglicht eine realitätsnahe Abbildung komplexer Flottenbewegungen und trägt damit zu einer verbesserten Planung und Bewertung von Intralogistiklösungen bei. - Wie stark profitieren Fabrik-, Logistik- und Wertstromsimulationen von der Verwaltungsschale?
Thomas Bär (Daimler Buses GmbH), Stephan Stauber und Prof. Dr. Sven Spieckermann beleuchteten in ihrem Vortrag das Potenzial des von der IDTA – Industrial Digital Twin Association veröffentlichten Teilmodells IDTA 02067 Production Calendar und dessen Integration in SimVSM.
Das im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts TwinMaP entwickelte Modell bietet eine standardisierte Beschreibung produktionsrelevanter Kalenderinformationen. Die Empfehlung, dieses Teilmodell künftig konsequent in Fabrik- und Logistiksimulationen einzubinden, führte zu lebhaften Diskussionen im Fachplenum.
Workshop und Interaktion mit der Community
Ein besonderes Highlight war der von Prof. Dr. Sven Spieckermann geleitete Workshop „Queueing and Simulation – Companions or Competitors?“. Darin zeigte er, wie Queueing-Methoden klassische Simulationsansätze sinnvoll ergänzen können, um Planungsaufgaben effizienter zu lösen.
Im praxisnahen Teil erstellten die Teilnehmenden ihr eigenes Modell mit SimQueue und konnten die vorgestellten Methoden direkt anwenden.
Darüber hinaus beteiligte sich SimPlan mit einem Messestand an der Firmenausstellung. Dort ergaben sich zahlreiche Fachgespräche mit Teilnehmenden aus Industrie und Forschung zu Themen wie Halbleiterindustrie, Fachkräftemangel und Kompetenzentwicklung in der Simulation.
Würdigung der Leistung des Simulations-Nachwuchses
Ein weiterer Höhepunkt der Tagung war die Verleihung des ASIM-Preises für Ereignisdiskrete Simulation.
Alle zwei Jahre zeichnet die ASIM – Arbeitsgemeinschaft Simulation herausragende studentische Arbeiten aus dem Bereich der Simulation aus. In diesem Jahr konnten Prof. Dr. Sven Spieckermann, Matthias Heinicke (Siemens Digital Industries Software) und Margit Thomsen (InControl Enterprise Dynamics) den Preis an Katharina Lorch überreichen – herzlichen Glückwunsch auch auf diesem Weg!
Der seit 2019 an Studierende aus Kassel, München, Dortmund und Ilmenau verliehene Preis würdigt sowohl die hohe Qualität der studentischen Arbeiten als auch das Engagement der betreuenden Lehrstühle.
Die nächste Preisvergabe findet 2027 statt – Einreichungen sind jedoch bereits jetzt möglich unter award@asim-fachtagung-spl.de.
Alles in allem:
Die ASIM 2025 in Dresden zeigte einmal mehr, dass die Simulation ein unverzichtbares Werkzeug für die Gestaltung der Produktion und Logistik der Zukunft ist. Die lebhaften Diskussionen und der intensive Austausch mit Fachkolleg:innen bestätigten die Relevanz von Digitalen Zwillingen, Standardisierung über Verwaltungsschalen und leistungsfähigen Simulationsverfahren für die industrielle Praxis.
SimPlan zieht ein durchweg positives Fazit: Die Veranstaltung bot wertvolle Impulse, spannende Gespräche und neue Perspektiven – und unterstrich gleichzeitig die Bedeutung des wissenschaftlichen Nachwuchses für die Weiterentwicklung der Simulations-Community.