Digitale Wertstromerfassung und -analyse als Schlüssel für fundierte Entscheidungen
In vielen Unternehmen hängen sie noch: große Wertstromkarten auf Papier (Brown Paper) oder Whiteboards. Mit bunten Zetteln, Pfeilen, Zeitangaben und viel Teamarbeit entstehen bei Workshops oft wichtige Analysen zur aktuellen Prozesslandschaft. Doch was passiert danach? Häufig verschwinden diese Karten im Fotoordner oder im Archiv und verlieren schnell ihren Wert.
In einer zunehmend dynamischen Produktionswelt reicht das nicht mehr aus. Lieferketten ändern sich, Variantenvielfalt wächst, Kundenerwartungen steigen. Wer seine Wertströme nur gelegentlich analysiert, reagiert oft zu spät statt fundierte, vorausschauende Entscheidungen zu treffen.

Wertstromanalyse bleibt relevant, aber die Mittel ändern sich
Die Methode der Wertstromanalyse (VSM) hat sich über viele Jahre im Lean-Management bewährt. Sie hilft dabei, komplexe Abläufe sichtbar zu machen und Verschwendung zu erkennen, zum Beispiel durch Wartezeiten, doppelte Wege, überdimensionierte Puffer oder fehlende Informationen. Doch die klassische Durchführung auf Papier hat klare Grenzen:
- Es gibt keine Möglichkeit, Varianten zu vergleichen oder Szenarien durchzuspielen
- Daten wie Durchlaufzeiten, Auslastungen oder Bestände müssen manuell berechnet werden
- Änderungen im Prozess lassen sich nur schwer nachhalten
- Ergebnisse sind kaum teamübergreifend teilbar oder weiterverwendbar
Was digitale Wertstromanalyse besser macht
Digitale Tools wie SimVSM ermöglichen eine neue Form der Wertstromanalyse: modellbasiert, vernetzt und simulationsfähig. Wertströme werden direkt am Tablet oder Desktop erstellt, Kennzahlen automatisch berechnet und Varianten leicht dupliziert. Das spart nicht nur Zeit, sondern schafft vor allem Transparenz und Vergleichbarkeit.
Digitale Modelle sind jederzeit verfügbar und lassen sich kontinuierlich weiterentwickeln. Änderungen im Schichtmodell, neue Produkte oder Lieferverzögerungen können direkt in das Modell übernommen werden, ohne jedes Mal bei null zu beginnen.
Vom Beobachten zur datenbasierten Entscheidung
Ein zentraler Vorteil digitaler Wertstromanalyse ist die Verknüpfung mit realen Daten. Informationen aus Shopfloor-Systemen, MES oder ERP können integriert und systematisch ausgewertet werden. So wird aus dem klassischen Gemba Walk ein echter Data Walk mit belastbaren Entscheidungsgrundlagen für kontinuierliche Verbesserungsprozesse.
Auch komplexe Fragestellungen wie Variantenvielfalt oder Kapazitätsgrenzen lassen sich realitätsnah abbilden und simulieren.
SimVSM in der Praxis: Modellieren, analysieren, simulieren – jetzt auch mit KI
Mit SimVSM steht ein Werkzeug zur Verfügung, das speziell für diese Anforderungen entwickelt wurde. Die App ermöglicht es, Wertströme einfach per Drag & Drop zu modellieren. Kennzahlen wie Zykluszeit, Durchsatz oder Bestand werden automatisch berechnet. In der Pro-Version können darüber hinaus Szenarien simuliert werden, zum Beispiel zur Bewertung von Maßnahmen, Erkennung von Engpässen oder Analyse alternativer Abläufe.
Neu ist das integrierte KI-Feature (verfügbar ab Januar 2026). Damit lassen sich analoge Wertstromkarten aus dem Workshop direkt in die App übernehmen. Ein Foto genügt, um daraus ein digitales Modell zu erzeugen. Das spart zusätzliche Übertragungsarbeit, reduziert Fehler und beschleunigt den Einstieg in die digitale Analyse.
Das bringt zwei Vorteile: Erstens lassen sich Risiken in der realen Produktion vermeiden. Zweitens werden Entscheidungen fundierter, schneller und transparenter getroffen und sind auch für Stakeholder nachvollziehbar dokumentiert.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Umstieg
Viele Prozesse ändern sich heute schneller, als eine analoge Wertstromkarte aktualisiert werden kann. Wer Wertstromanalyse nicht nur punktuell, sondern kontinuierlich und datenbasiert nutzen möchte, kommt an digitalen Lösungen nicht vorbei.
Ob für Lean-Projekte, Produktionsoptimierung oder als Teil einer Digitalisierungsstrategie: Digitale Wertstrommodelle schaffen die Verbindung zwischen operativem Prozesswissen und strategischer Steuerung und machen aus einem Workshop-Tool ein dauerhaft nutzbares Analyseinstrument.




