EDASim – Entwicklung einer Datenassistenz für Simulationsstudien in Produktion und Logistik
Die Simulation hat sich heute als Werkzeug zur Planung, Steuerung und Überwachung von Prozessen in vielen Anwendungsbereichen etabliert. Die am Markt verfügbaren Simulationswerkzeuge ermöglichen eine umfassende Modellierung und Untersuchung von produktionslogistischen Abläufen, so dass beispielsweise Schwachstellen der Produktion ermittelt oder Vorteile und Risiken von Planungsvarianten untersucht werden können.
Keine größere Investition erfolgt heute ohne Simulationseinsatz; die kurzen Produktinnovationszyklen und die immer kurzfristigeren Anpassungen in den Produktionsprozessen bedingen allerdings schneller präzise Planungsergebnisse bei oftmals umfangreicheren Systemen und damit auch Simulationsmodellen. Mit zunehmender Modellkomplexität werden auch die notwendigen Simulationseingangsdaten (als Voraussetzung für den Aufbau eines Simulationsmodells) als auch die mittels Simulation erzeugten Ergebnisdaten immer umfangreicher. Dies führt – vor allem bei KMU – zu Unsicherheiten in Bezug auf mögliche Unwegsamkeiten und nicht kalkulierbaren Aufwand. Beispielsweise wird der Aufwand für die Datenbeschaffung und -aufbereitung mit 30-50% des Gesamtaufwandes einer Simulationsstudie geschätzt. Neben der Frage nach der Quantität der zu beschaffenden Daten steht allerdings auch die Frage nach ihrer Qualität, da letztendlich die erreichbare Simulationsergebnisqualität entscheidend von der Qualität der Eingangsdaten abhängt.
Um den in Unternehmen anfallenden Fragen der Datenbeschaffung, -aufbereitung und -auswertung hinreichend begegnen zu können, wird im Rahmen des Verbundvorhabens „EDASim“ eine Datenassistenz entwickelt. Diese unterstützt zum einen den Prozess der Informationsgewinnung zu Beginn einer Simulationsstudie hinsichtlich Art, Umfang, Granularität und Qualität der zu beschaffenden Eingangsdaten, zum anderen wird mit ihr eine gezielte Auswertung der generierten Ergebnisdaten mit dem Ziel der geeigneten Verwendung im Unternehmen erreicht.
Die zu entwickelnden Softwarekomponenten bieten ein standardisiertes Vorgehen zur Nutzung von Methoden der Datenbeschaffung, der statistischen Datenanalyse und der Datenaufbereitung an. Mit den Assistenzfunktionen werden die aktuellen Standardisierungsbestrebungen zum Simulationseinsatz in der Industrie beispielsweise im Kontext der Digitalen Fabrik maßgeblich unterstützt, so dass eine erhebliche Effizienz- und Qualitätssteigerung bei der Durchführung von Simulationen erreicht werden.
Dieses Projekt (HA-Projekt-Nr.: 260/11-06) wird im Rahmen von Hessen ModellProjekte gefördert aus Mitteln der LOEWE – Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlichökonomischer Exzellenz, Förderlinie 3: KMU-Verbundvorhaben. SimPlan ist Konsortialführer dieses Projektes.