Forschungsprojekt SimFö – Simulation eines gitterbasierten Lagersystems als Gepäckspeicher für den Flughafen Frankfurt
Steigende Passagierzahlen und damit auch steigendes Passagiergepäckvolumen stellen Flughäfen weltweit vor neue Herausforderungen hinsichtlich einer schnellen und effizienten Gepäckabwicklung. Ein wichtiger Bestandteil der Gepäckförderanlage großer Flughäfen ist der sogenannte Frühgepäckspeicher. In diesem werden Gepäckstücke zwischengelagert die von Passagieren beim Vorabend Check-In aufgegeben wurden, sowie Transfergepäck das später in einen noch nicht gelandeten Anschlussflug verladen werden muss. Damit entlastet der Frühgepäckspeicher insbesondere in Peak-Zeiten die übrige Gepäckförderanlage des Flughafens.
Es gibt verschiedene Arten von Frühgepäckspeichern, zum einen statische Systeme wie Hochregallager, und zum anderen dynamische Speichersysteme, die das Gepäck in einer Endlosschleife aus Gurtförderern kontinuierlich bewegen. Beide Varianten sind platz- und kostenintensiv.
Eine zukunftsweisende Alternative können gitterbasierte Systeme sein. Sie bestehen aus einer Vielzahl aneinandergrenzender gleichgroßer Zellen, ähnlich einem Schachbrett. Jede der Zellen ist in der Lage, Transportgut in die vier kardinalen Himmelsrichtungen zu bewegen und damit zur benachbarten Zelle zu bringen. Damit kann das Gepäck stark verdichtet gelagert werden und wird nur im Bedarfsfall mittels einer Steuerungssoftware bewegt.
Im Rahmen des vom Land Hessen geförderten Forschungsprojekts SimFö soll eine Simulationsstudie erstellt werden, die den Einsatz eines gitterbasierten Lagersystems als Frühgepäckspeicher für den Flughafen Frankfurt untersucht. Projektpartner sind die benjamin Systems GmbH, die SimPlan AG, die Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie die Fraport AG. Die benötigten Anwendungsdaten zur Gepäckförderanlage am Flughafen Frankfurt liefert die Fraport AG. Die SimPlan AG entwickelte die für das Simulationsmodell verwendete Klassenbibliothek SimFö.
Dieses Projekt (Projektnummern: HA 405/13-44, HA 422/14-32) wird im Rahmen von Hessen ModellProjekte aus Mitteln LOEWE – Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, Förderlinie 3: KMU Verbundvorhaben gefördert.